Vor eineinhalb Jahren habe ich beschlossen, meine Ersparnisse zu nutzen, um in etwas zu investieren, das in den letzten Jahren in meinem Leben an Priorität verloren hat: nämlich in mich selbst.

Ich brauchte sowohl einen Ober- als auch einen Unterkiefer und habe beschlossen, in Mailand nach Zahnärzten zu suchen. Einer von denen hat mir 11 Implantate zu einem Preis vorgeschlagen, der mir fair und vernünftig erschien, und einige Tage später vereinbarten wir die Behandlung. Ich möchte Ihnen nicht viel über die Behandlung selbst erzählen, aber ich sagen Ihnen: das Endergebnis war – eine Katastrophe.

Ich weiß, dass das das vielleicht zu dramatisch klingt, aber lesen Sie weiter und Sie werden wissen, was ich meine.

Als allererstes sind im ersten Jahr 8 der 11 Implantate gebrochen.

Als ich herausfinden versuchte, wie es überhaupt dazu gekommen ist, habe ich festgestellt, dass die von mir bezahlten Leistungen bei weitem nicht das waren, was ich erhalten habe. Die Implantate, die ich erhalten habe, waren temporäre Implantate und wurden nur als Übergangslösung hergestellt, bis die endgültigen Implantate eintreffen. Mir wurden sie aber als Endprodukt vorgestellt. Es war also nicht das Problem, wie lange sie gehalten haben – denn sie haben auch nicht lange halten müssen.

Natürlich habe ich mich entschlossen, eine Lösung zu finden. Ich besuchte verschiedene Zahnärzte in Mailand, die ohne Erfolg versucht haben, eine Lösung zu finden. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits 40.000 Euro für meine Zähne ausgegeben. Dann entschloss ich mich, Google-Recherche zu betreiben und suchte nach dem Keyword „Best dental practices in the world low prices“, wonach sich die Welt des Zahntourismus für mich öffnete.

Wie findet man die richtige Zahnklinik?

Tja..

Ich bin zwar kein Experte, ich erzähle Ihnen aber meine Geschichte, so dass ich Ihnen schreibe werde, wie es bei mir dann gelaufen ist. Nachdem mir klar wurde, dass es viele Länder gibt, die sich mit Zahntourismus befassen, entschloss ich mich, ein europäisches Land zu wählen, weil es ein mir bekanntes Umfeld. Nachdem ich die Auswahl auf Europa einschränkte, sendete ich eine Nachricht an die Zahnkliniken, die bei der Suche erschienen sind, und beantragte von ihnen Angebote. Die meisten von ihnen haben mich darum gebeten, ihnen einen Scan meines Kiefers zu senden, um mir ein genaueres Angebot unterbreiten zu können. Nachdem ich ihnen den Scan verschickt hatte, studierte ich ihre Profile auf den sozialen Medien in Detail, um Leute zu finden, die bei ihnen bereits ihre Zähne haben machen lassen.

Ein paar Tage später sind die ersten Angebote gekommen. Es sind einige Angebote gekommen, die mir sehr teuer erschienen, einige bargen das Potenzial für versteckte Zusatzkosten (das passiert leider sehr oft – noch eine Sache, die ich auf die harte Tour lernen musste), und bald hat sich das Ganze auf lediglich paar Angebote reduziert.

Eine der Websites, die mir mehrere Angebote sendete, war gerade Clinic Explore. Von den drei von ihnen empfohlenen Zahnkliniken wählte ich diejenige aus, die mir den stärksten Eindruck machte, meine Bedürfnisse erfüllen zu können.

Das nächste Argument, das mir bei der Auswahl geholfen hat, war die Tatsache, dass ich einen Anruf von einer italienischen Nummer erhielt und die Person auf der anderen Seite mit mir auf Italienisch sprach. Sie fragten mich, ob ich mit dem Chirurgen sprechen und ihn kennenlernen wollte. Es ging um einen Italiener, der in Serbien arbeitet (wo sich auch die Praxis befindet). Während ich mit ihnen sprach, googelte ich schnell den Vor- und Nachnamen des Mannes und stellte fest, dass er ein Gastprofessor an einer Universität war, regelmäßig als Fachmann in Italien im Fernsehen auftrat und viele schwierige und komplizierte Fälle behandelte. Für mich war das ausreichend. Aber selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hatte die Praxis selbst einige Partnerstellen und mehrere Personen, die bereit waren, bei etwaigen Zweifeln mit mir zu sprechen. Da ich aber keine Zweifel hatte, konnten wir einen Termin vereinbaren und uns auf alles einigen – sofort.

Wir einigten uns darauf, die gesamte Behandlung in zwei Phasen aufzuteilen.

Die erste Phase sah eine Reise nach Serbien vor, um als allererstes die vorher angerichteten Schäden zu reparieren, d. h. meine temporären Implantate zu entfernen und neue zu erstellen. Das hat eine kurze Reise sein sollen.

Die zweite Phase hat etwas länger dauern sollen – 10 Tage. Die Phasen selbst werden im Abstand von sechs Monaten durchgeführt.

Sie haben mir die Zahlung in zwei Raten an angeboten, was mir perfekt gepasst hat.

Nachdem wir alles vereinbart hatten, erhielt ich einen detaillierten Reise- und Behandlungsplan – ich war bereit.

Wie ist der Prozess?

Ankunft

Ich war ein bisschen nervös, weil ich irgendwohin reisen musste, wo ich noch nie zuvor gewesen bin. Serbien scheint ein schönes Land zu sein, aber ich kenne niemanden, der dort war. Aber sehr bald nach meiner Ankunft wurde mir klar, dass alle meine Sorgen unbegründet waren. Der Fahrer, der von der Zahnarztpraxis beauftragt wurde, wartete auf mich nach meiner Ankunft am Flughafen in Belgrad. Was mich am meisten begeisterte, war die Tatsache, dass er auch ein wenig Italienisch sprach, so dass wir nach kurzer Zeit anfingen, über Leute aus Serbien und die Hauptstadt zu sprechen, während er mich zur Zahnarztpraxis fuhr.

Als ich ankam, lernte ich den Chirurgen und seine Leute kennen. Ich war positiv überrascht, zu sehen, wie freundlich sie alle zueinander waren. Man würde fast denken, dass es ein Familiengeschäft ist – so eng befreundet schienen sie mir. Wir gingen die gesamte Behandlungsprozedur durch und der Preis blieb wie vereinbart 12.000 €. Nicht nur das, sondern sie haben sogar meine Unterkunft in einem Vier-Sterne-Hotel bezahlt! Nachdem wir abgemacht hatten, dass ich mich nach der Reise ein bisschen erhole, ging die Schwester mit mir ins Hotel (habe ich schon erwähnt, dass ich kostenlos untergebracht war?) und half mir beim Einchecken. Wir verabschiedeten uns und sie versprach, mich zum vereinbarten Zeitpunkt abzuholen – obwohl das Hotel nur etwa 150 m von der Praxis entfernt ist.

Behandlung

Niemand geht gern zum Zahnarzt. Nicht nur, weil es schmerzhaft ist, sondern auch in Kombination mit allen meinen früheren Erfahrungen… Ich war sehr skeptisch und misstrauisch und freute mich überhaupt nicht darauf. Ich erhielt einige Medikamente und Antibiotika, die mir bei Schmerzen und Blähungen haben helfen sollten, aber ich war immer noch skeptisch. Als ich mich jedoch auf den Stuhl setzte, wurde mir gesagt, dass ich von einem der besten Anästhesisten des Landes betäubt werden würde. Und ich kann Ihnen sagen… diese Erfahrung hat alles verändert! Ich war die ganze Zeit noch bewusst, aber es kam mir so vor als hätte alles nur 10 Minuten gedauert. Ich war ganz ruhig und vollkommen stressfrei – was an sich ungewöhnlich ist.

Die Behandlung dauerte tatsächlich zwei bis drei Stunden, und als sie vorbei war, begleiteten sie mich erneut zurück ins Hotel, wo ein Eiskübel und gekühlte Handtücher auf mich warteten. Am nächsten Tag ging ich in die Praxis zur Überprüfung, ob alles in Ordnung war, und dank der verschriebenen Medikamente war mein Gesicht überhaupt nicht angeschwollen. Ich konnte normal funktionieren und tourte ein bisschen durch Belgrad, bevor ich nach Italien zürück bin.

Die gesamte erste Phase dauerte drei Tage. Jetzt kommt die zweite Phase.

Was nun?

Die zwei Phasen werden im Abstand von sechs Monaten durchgeführt. In diesen sechs Monaten ging ich zu meiner Routineuntersuchung in die ihre Partnerpraxis in Padua. Sie machten einen weiteren Scan für mich, der kostenlos war. Ich sah keinen Grund, so etwas nicht auszunutzen.

Seit der ersten Phase sind fünf Monate vergangen. Ich habe regelmäßig mit den Ärzten Kontakt. Die zweite Phase wird acht Tage dauern und die meiste Zeit davon wird für mich frei sein, so dass ich bereits mehrere Aktivitäten geplant habe, wenn ich nach Serbien komme. Die Ärzte selbst haben mir einige Vorschläge gegeben, und wir haben abgemacht, gemeinsam in einem der berühmten Restaurants der traditionellen Küche in Belgrad zu Abend zu essen. Im Moment scheint es mir, dass die zweite Phase locker über die Runde gehen wird! Ich freue mich darauf, die Leute wieder zu sehen, mit denen ich nun sehr gerne in Kontakt bin. Ich kann es kaum abwarten, die Kultur und das Essen nun etwas besser kennenzulernen – aber was ich auch kaum erwarten kann, ist wie verrückt zu lachen, wenn ich endlich mein neues Lächeln habe.

Vielleicht schreibe ich hier nochmal, wenn ich fertig bin!

Franco S. Milano Italy